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A play developed by the KULA Compagnie and the women artists of the SIMORGH THEATER, Herat.
Co-production with Vereinigte Bühnen Bozen (IT), Hålogaland Teater Tromsø (NO), Simorgh Theater, Herat (AF) and the KULA Compagnie.
In Italian, German, Farsi, English, French, Hebrew, Norwegian and Arabic
The surtitles are available in English, German, Italian or Norwegian.

VEREINIGTE BÜHNEN BOZEN (IT) OPENING NIGHT 1.10.2022
MÜNCHEN, HALLE MUCCA (DE)
HÅLOGALAND TEATER TROMSØ (NO)

“The thrill of flying high in the blue sky eventually kills me. My legs have been chained underground for a long time, robbing me of my ability to fly. No one can imprison, limit, or take away the dream of sunlight shining on my wings when I sleep. How wonderful it is to fly, to be free, and to enjoy freedom. With each passing day, the sweetness of free life and freedom fades under my tongue. Make a solution, oh you who can, that this spirit, who was full of the spirit to live and vivacious, is taking its last breaths.”
Tahera Rezaie

The story is set in troubled times. In 16th century London and in the present, people take to the streets out of fear of the stranger, are forced to flee for political and religious reasons.

on stage Azar (AF),
Mahbuba Barat (AF),
Zahra Barat (AF),
Fariba Baqueri (AF),
Ingrid Mikalsen Deinboll (NO),
Hadar Dimand (IL),
Pasquale di Filippo (IT),
Céline Martin-Sisteron (FR),
Sarah Merler (IT),
Tahera Rezaie (AF),
Alexandre Ruby (FR),
Jonas Schlagowsky (DE),
Peter Schorn (IT),
Sindre Arder Skildheim (NO)
Realisation Robert Schuster (DE)
Stage design and Costumes Sascha Gross (DE)
Music and Sounds Max Bauer (DE)
Movements Slava Kushkov (DE)
Light Micha Beyermann (DE)
Ambassadress, Assistant Director, Subtitels, Stage Manager Hutham Hussein (DE)
Video technology Nicola Munerai Faes (IT)
Dramaturgical accompaniment Zainab Qadiri (AF),
Sarah Calicotti (IT),
Costume assistance Astrid Gamper (DE)

Alles und alle, Figuren, Licht die Stoffbahnen des Bühnenraumes, befinden sich in dieser Aufführung in ständiger, oft gegenläufiger Bewegung. Visuell und akustisch überbordend durchquert sie Jahrhunderte und Kontinente... Die Ereignisse in der Gegenwart entstammen der politischen Situation in Afghanistan seit der Herrschaft der Taliban, im Spezifischen die Unterdrückung und Rechtlosigkeit der Frauen... Es mischen sich höchst unterschiedliche Stil- und Sprachebenen, alltägliche verschwimmen mit poetischen, metaphorischen Sequenzen, verschwimmen ineinander wie die Begrifflichkeiten und Bilder. was ist die Moderne, was die Wahrheit ?

Dolomiten 4.11.2022

Wir, die Frauen mit einer Leidenschaft für Kunst und künstlerische Bereiche, waren in unserem Alltag ständig bedroht und gefährdet. Von Kindheit an hat uns eine dominant männliche Gesellschaft alle unsere Grundrechte genommen. Sogar unsere eigenen Familien waren dagegen, dass wir unsere Träume erfüllen. Fariba Baqueri, Schauspielerin und Regisseurin

franzmagazine 29.11.2022

Das afghanische Frauenkollektiv setzte seine exekutive Guerillaarbeit in Verstecken im Iran und in Afghanistan fort. Gemeinsam mit dem deutschen Regisseur Robert Schuster verarbeiteten sie das Material in seinem neuesten Stück "Underground Birds". - Es fühlt sich an, als kämen wir aus dem Gefängnis, als könnten wir endlich wieder frei atmen, sagt Azar, die hier aus Sicherheitsgründen nur mit Vornamen genannt wird. - Wir haben in Afghanistan studiert, wir haben alle unsere Freunde verlassen, unsere Familie, unser Land. Alles. Das ist wahrscheinlich der wichtigste Grund, warum wir das tun, sagt Baqueri und fährt fort.

Kristian Greiner Ådnesen in Nordlys 28.4.2023

Es geht um Krieg und Flucht, Fremdenfeindlichkeit, Kulturkampf und die Verantwortung der Privilegierten, und die Aufführung verwebt Ereignisse aus dem England des 16. Jahrhunderts und das heutige Afghanistan. 1517 revoltierten die Engländer gegen französische und flämische Einwanderer, und es war eine hasserfüllte und blutige Angelegenheit. Menschenverachtung und die Bereitschaft zum Töten kennzeichnen auch den Aufstieg der Taliban zur Macht in Afghanistan. Vier der Schauspieler sind Frauen aus Afghanistan, die selbst fliehen mussten, als sich die westlichen Streitkräfte aus dem kriegsgebeutelten Land im Osten zurückzogen. Es handelt sich also um starke und realistische Kost, obwohl sich die Inszenierung frei zwischen dem Realen und dem Irrealen, zwischen historischen Ereignissen und abstrakten Überlegungen bewegt. Zwei der Figuren sind zum Beispiel "Wahrheit" und "Moderne", und beide werden in einem teils surrealen, teils kritischen Licht dargestellt.

Nordlys 28.4.2023 Anki Gerhardsen

„Wir setzen uns im Stück damit auseinander, dass die multikulturelle Utopie, die vor 30 Jahren vielleicht noch ein Ideal darstellte, heute vielleicht gar nicht mehr existiert. Auf etwas zu hoffen scheint beinahe absurd. Und trotzdem tun wir es in unserem Handeln”, so Robert Schuster. Dabei schwingt sowohl im Stück als auch in den Aussagen des Regisseurs seine ganz eigene Art zu hoffen mit: zu wissen, dass er global gesehen rein gar nichts zum Besseren verändern kann, es aber trotzdem zu versuchen. So schafft das Theater einen “umzäunten Raum der menschlichen Tat. Ein Bewusstsein dafür, dass wir nicht ganz global denken können. Aber wir können Schutzräume für Menschen schaffen, in denen wir miteinander handeln und die verschiedenen Sprachen und Kulturen gemeinsam aushalten”, zitiert Robert Schuster Hannah Arendt.

Barfuss Onlinemagazin Valentina Gianera 30.9.22

Das Konglomerat all dieser Themen nicht ohne dem Verlust von Witz und Unterhaltung auf die Bühne gebracht zu haben, ist nicht die einzige Besonderheit dieses außergewöhnlichen Stücks. An der Produktion waren unterschiedlichste Theatergruppen und Schauspieler:innen aus Afghanistan, Israel, Norwegen, Frankreich, Italien und Deutschland beteiligt und ebenso vielfältig ist auch die Sprachverwendung im Stück: Werden beispielsweise auf französisch Fragen gestellt, werden sie auf dari beantwortet, denn alle Beteiligten sprechen in ihrer Sprache. Außerdem haben die Schauspieler:innen die Texte für ihre Figuren in einer Art „writers room“ selbst verfasst. Keine Hierarchien, kein Ausschluss, stattdessen ein Miteinander auf Augenhöhe – dass so etwas nicht nur möglich, sondern vielmehr unabdingbar ist, um etwas entstehen zu lassen, dass sich im besten Sinne von allem Bestehenden unterscheidet, hat diese Produktion eindeutig bewiesen.

komplex Kulturmagazin 3.11.2022 Sarah Caliciotti