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ein transnationales Projekt von Julie Paucker & Robert Schuster

Regie Robert Schuster
Bühne und Kostüme Eva-Maria van Acker
Text & Dramaturgie Julie Paucker
Sound Design Max Bauer
Künstlerische Mitarbeit Martin Gruber
Mit Matthias Breitenbach, Ahmad Nasir Formuli, Matthias Hejnar, Thaïs Lamothe, Céline Martin-Sisteron, Stefanie Mrachacz, Alexandre Ruby, Jonas Schlagowsky, Romaric Séguin, Elke Wieditz

Nach den Pariser Bombenanschlägen und dem Aufkommen islamfeindlicher Demonstrationen in Deutschland bot der Regisseur Robert Schuster Theatern auf beiden Seiten des Rheins an, europäische Werte zu hinterfragen. Als auf die afghanische Theatergruppe AZDAR in Kabul ein Anschlag während einer Vorstellung verübt wurde, lud die KULA Compagnie mit deutschen und französischen Spieler*innen diese bedrohten Künstler zu einem Projekt ein, das eigentlich die interkulturelle Begegnung feiern sollte. Die Idee war, modellhaft im Spiel zu zeigen, dass ein Zusammenleben verschiedener Kulturen, Sprachen und Religionen (in Europa) funktionieren kann.

Leider wurde die Einreise der afghanischen Kollegen durch die deutschen Behörden verhindert, sodass deren Abwesenheit zu einem integralen Bestandteil der Arbeit wurde. Denn dieser schwierige Prozess machte auch sichtbar, was in Europa wirklich los war – in der Politik, in der Gesellschaft und in uns selbst.
Die Entscheidung, den eingeschlagenen Weg nicht zu verlassen, sondern die Abwesenheit der afghanischen Künstler im Stück spürbar zu machen, erzeugte eine gemeinsame Kraft, die die Beteiligten zum nächsten Projekt trug, diesmal MIT den afghanischen Künstlern.

Produktion Deutsches Nationaltheater Weimar (DE), KULA Compagnie, Kunstfest Weimar (DE)

Koproduktion Theater Freiburg (DE), Schauspielhaus Bochum (DE), Kurtheater Baden (CH), Theater Chur (CH), La Filature, Scène National - Mulhouse (FR), AZA Nizi Mama (FR), AZDAR Theatre (AF)

Unterstützt von JTN - Jeune Théâtre National (FR), Kulturstiftung des Bundes (DE), Freunde des DNT (DE), Flämische Regierung (BE), Goethe-Institut (DE)

Ein grandios choreografierter Schwall von Texten, der sich von der Bühne herab ergoss. Mit „Kula – nach Europa“ durchbrach die Truppe Zeit und Raum und beschwor leichterhand Theatermagie herauf

Bündner Tagblatt. 31.10.2016, Carsten Michels

Aus dem Zweifeln und Zaudern, Hoffen und Träumen erwächst eine große Kraft. Sie lässt zehn Schauspieler aus Frankreich, Deutschland und Afghanistan unter Robert Schusters Regie wie selbstverständlich zum Ensemble werden, zur Compagnie, die bereit ist, eine gemeinsame Welt zu imaginieren auf einer Bühne.

Thüringische Landeszeitung, 3.9.2016, Michael Helbing

Am stärksten ist das Stück, wenn es persönlich wird. Wenn Nasir Formuli [...] vom Anschlag der Taliban auf sein Theater in Kabul erzählt und dass er sich seitdem keine Texte mehr merken kann. Wenn eine Französische Kollegin von der Stille in ihrem Viertel berichtet, nach dem Attentat in Paris.

Mannheimer Morgen, 3.9.2016, Ute Grundmann

Der Theaterabend wühlt auf, weil auch viel Angst und wenig Zuversicht im Spiel ist. Zu viel Angst? Zu wenig Zuversicht? Das Leben muss weitergehen, auch in Umbruchzeiten.

Freie Presse, 3.9.2016, Michael Plothe