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Transnationales Theaterprojekt von Julie Paucker und Robert Schuster
nach Friedrich Schiller

Regie Robert Schuster
Text & Dramaturgie Julie Paucker
Bühne und Kostüme Eva-Maria Van Acker
Head of Movement Martin Gruber
Sound Design Max Bauer
Produktionsleitung Eric Nikodym
Mit Gulab Jan Bamik, Hadar Dimand, Said Edris Fakhri, Ahmad Nasir Formuli, Marcus Horn, Thaïs Lamothe, Céline Martin-Sisteron, Abdul Mahfoz Nejrabi, Jonas Schlagowsky, Romaric Séguin, Sulaiman Sohrab Salem, Homan Wesa

Nach zwei Jahren Ablehnung und politischem Kampf erteilte die deutsche Botschaft schließlich der afghanischen Theatergruppe AZDAR die notwendigen Visa für die lang ersehnte künstlerische Zusammenarbeit der europäischen Spieler*innen der KULA Compagnie mit den Spielern aus Afghanistan. Gemeinsam wurde ein Stoff gefunden, der dieser Begegnung entsprach. Malalai von Maiwand, die afghanische Jungfrau von Orléans, war eine Sanitäterin im Unabhängigkeitskrieg Afghanistans gegen die britische Kolonialmacht 1880. Als die Afghanen die letzte Hoffnung verloren und flohen, löste Malalai ihren Schleier, machte eine Flagge daraus, rannte auf den Feind zu. Malalai wurde zum Inbegriff weiblicher Tatkraft. Der afghanische Mythos, die französische Legende der Jeanne d’Arc und das deutsche Drama von Schiller stehen im Zentrum dieses Tri-Nationalen Projektes. Beide Geschichten werden einerseits von feministischen andererseits von nationalistischen und religiös-fundamentalistischen Kräften instrumentalisiert. Im mythisch und politisch aufgeladenen Schnittpunkt dieser weiblichen Freiheitsikonen und Gotteskriegerinnen begegnen sich israelische, französische, deutsche, belgische und schweizerische Künstler*innen, die jeweils in ihrer Muttersprache spielen.

Vorstellungen Deutsches Nationaltheater Weimar - Kunstfest (DE), Theater im Pfalzbau Ludwigshafen (DE), Theater Chur (CH), Schauspiel Bochum (DE), Akademie der Künste - Berlin (DE)

Produktion Deutsches Nationaltheater Weimar (DE), KULA Compagnie, Weimarer Kunstfest (DE)

Koproduktion Schauspielhaus Bochum (DE), Kurtheater Baden (CH), Stadttheater Chur (CH), AZA Nizi Mama (FR), AZDAR Theatre (AF) Unterstützt von JTN - Jeune Théâtre National (FR), Kulturstiftung des Bundes (DE), Freunde des DNT (DE), Goethe-Institut (DE), Institut Français - Berlin & Erfurt (DE).

Die Inszenierung sendet eine Botschaft aus. Wir Menschen in Europa sollen anderen Menschen in anderen Teilen der Welt zuhören, ihre Geschichten erfahren, sie verstehen lernen […] Theaterspiel und Zeitgeschichte verschmelzen auf der Bühne […] Das ist ein Theaterabend der anderen Art.

Michael Plote, Freies Wort, 30.8.2017

Gleich drei Schauspielerinnen aus Frankreich und Israel verkörpern mit allen Sinnen und Fasern ihrer Körper Johanna; in ihrer Zerbrechlichkeit, ihren Zweifeln, ihrem Mut, ihrem unbeugsamen Willen und der Gewissheit ihres Todes. […]

DPA / Antje Lauschner, 26.08.2017 (u.a. auf Zeit online, Stuttgarter Nachrichten online, thüringen24.de, Märkische Online Zeitung, Schweriner Volkszeitung online)

[…] eine Sternstunde transnationaler Theaterarbeit. […] verschwistern sich die französische und die afghanische Legende, Jeanne d’Arc und Malalai werden eins und behaupten dennoch ihre unterschiedlichen Identitäten. […]

FRANK QUILITZSCH, TA / TLZ, 28.8.2017

[…] insgesamt drei Johannen […], die als fein gebrochene Lichtgestalten die Geschichte durchziehen. […] Wann immer sich der afghanische Echoraum öffnet, gewinnt Schusters Inszenierung deutlich an Kraft. […] eine Tiefe wie sonst nirgends.

Nachtkritik.de, 26.8.2017 – Michael Laages

Malalai ist ein internationalistisches, vielsprachiges Spektakel. (…) Ehre dem gesamten Ensemble für diese bedeutende Aufführung.

Neues Deutschland, 30.08.2017, Stefan Amzoll